Im Jahr 2019 haben die Deutschen noch mehr Tiefkühlkost gegessen als im Jahr zuvor. Die neuen Zahlen hat das Tiefkühlinstitut jetzt veröffentlicht, mit einem Ausblick auf 2020.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Tiefkühl-Lebensmitteln steigt seit Jahren. Seit 1955 gibt es sie in Deutschland. Während der Konsum pro Kopf 1960 bei noch nur 0,8 Kilogramm lag, waren es 2018 über 46 Kilogramm.
Fast 47 Kilogramm TK isst jede:r Deutsche pro Jahr
2019 ist der Jahresverbrauch nun noch einmal gestiegen, wie das Deutsche Tiefkühlinstitut mitteilt: Im Vergleich zum Jahr 2018 um 600 Gramm je Bundesbürger:in auf nun 46,9 Kilogramm (2019). In Lebensmittelgruppen aufgeteilt sind es:
- 11,4 Kilogramm Tiefkühl-Backwaren
- 6,2 Kilogramm Tiefkühl-Gemüse
- 5,7 Kilogramm Tiefkühl-Gerichte wie Nudelpfannen etc.
- 5,6 Kilogramm Tiefkühl-Kartoffeln und -Kartoffelprodukte wie Pommes
- 5,4 Kilogramm tiefgekühltes Fleisch
- 4,4 Kilogramm Tiefkühl-Pizzen, das entspricht 13 TK-Pizzen pro Kopf
- 3,7 Kilogramm Tiefkühl-Fisch und -Fischprodukte wie Fischstäbchen, davon übrigens durchschnittlich 27 pro Kopf
- 3,4 Kilogramm Tiefkühl-Snacks
- 0,9 Kilogramm Tiefkühl-Obst wie TK-Beeren etc.
- 0,3 Kilogramm Beilagen sowie Milcherzeugnisse und Süßspeisen
Der TK-Verbrauch pro Haushalt hat im Vergleich zum Vorjahr um 800 Gramm zugenommen, auf durchschnittlich 94,2 Kilogramm (93,4 Kilogramm in 2018).
Absatz mit Tiefkühlkost gestiegen
Insgesamt ist der Absatz tiefgekühlter Produkte in Deutschland 2019 um 1,7 Prozent gewachsen und hat damit die positive Entwicklung der letzten Jahre weiter fortgesetzt. Die jährliche Absatzstatistik des Deutschen Tiefkühlinstituts zeigt eine Gesamtabsatzmenge von 3,833 Millionen Tonnen (2018: 3,769 Mio. Tonnen). Der mit Tiefkühlkost erzielte Umsatz erhöhte sich um 4,1 Prozent auf 15,36 Milliarden Euro (2018: 14,75 Mrd. Euro).
Tiefkühlkost beantworte Ernährungsbedürfnisse
„TK-Produkte zeichnen sich durch Frische, Geschmack, einfache Zubereitung, lange Haltbarkeit und Nachhaltigkeit aus.“
Deutsches Tiefkühlinstitut
„Der Aufwärtstrend im TK-Markt geht auf die Vielfalt und Qualität der Lösungen zurück, die die Produkte für komplexe Ernährungsbedürfnisse in privaten Haushalten und in der Gastronomie bieten“, kommentiert das Tiefkühlinstitut die Zahlen. „Ob im Single-Haushalt, in der Familie oder beim Profi-Verwender in der Gastronomie – TK-Produkte zeichnen sich durch ihre positiven Eigenschaften wie Frische, Geschmack, einfache Zubereitung, lange Haltbarkeit und Nachhaltigkeit aus.“
Ausblick 2020: Tiefkühlkost in Zeiten von Corona
Auch 2020 zeigt sich bereits, dass Verbraucher:innen verstärkt auf diese Eigenschaften setzen: Die Nachfrage nach Tiefkühlkost im Lebensmittelhandel habe ab Kalenderwoche 11 (9. –15. März) stark angezogen, je nach Warengruppe teilweise auch im zweistelligen Bereich, teilt das Tiefkühlinstitut mit. Die ersten Analysen zeigen, dass die Menschen öfter eingekauft und zugleich in der Coronakrise die Ausgaben pro Haushalt erhöht haben. Mit dem zunehmenden Erliegen des öffentlichen Lebens müssen die Menschen mehr Lebensmittel zu Hause konsumieren, u.a. auch wegen Schulkindern, die nun zu Hause sind, und der im Homeoffice arbeitenden Bürokräfte.
Die Verbraucher:innen würden einerseits zum sofortigen Verzehr, aber auch zur Bevorratung einkaufen. „Viele Menschen haben sich seit Ende Februar stärker mit TK-Lebensmitteln versorgt“, so das Tiefkühlinstitut. „Anders als bei lang haltbaren Lebensmitteln des Trockensortiments sind die TK-Lagerkapazitäten in den Haushalten aber begrenzt. Wenn diese belegt sind, muss die Ware erst wieder verbraucht werden, bevor nachgekauft werden kann.“ Das Tiefkühlinstitut geht davon aus, dass die aktuellen Zuwächse im Lebensmitteleinzelhandel nur temporär zweistellig bleiben.
Coronakrise: Nachfrage bei TK-Heimdiensten steigt, Außer-Haus bricht ein
Zudem sei die Nachfrage nach Tiefkühlprodukten bei den Tiefkühlkost-Heimdiensten deutlich angestiegen. Diese hätten von einer Verdoppelung ihrer Online-Bestellungen und vielen Neukunden berichtet. Ein Treiber hierbei seien auch Kunden, die aktuell den Gang in den Supermarkt scheuen. Hingegen sei der Konsum außer Haus drastisch eingebrochen. Das treffe auch die TK-Hersteller hart, die für die Gastronomie produzieren. Ob sich der Absatz auf Jahressicht davon noch erholen wird, bleibe abzuwarten. Im Moment sei eher von einem spürbaren Rückgang des TK-Absatzes 2020 im Außer-Haus-Markt auszugehen.
Mit Informationen von: dti
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Auch ich habe während Corona vermehrt Tiefkühlprodukte gekauft. Soweit ich weiß behalten Früchte und Gemüse mehr Vitamine. Voraussetzung ist dafür die direkte Gefrierung.