Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf verpackten Lebensmitteln hilft bei der Orientierung, wie lange das jeweilige Lebensmittel mindestens haltbar ist. Sobald die Verpackung jedoch geöffnet oder aber das MHD abgelaufen ist, gelten andere Bedingungen. Wir klären auf.
Verpackte Lebensmittel müssen ein Mindesthaltbarkeitsdatum tragen. Es gibt an, bis wann das ungeöffnete Lebensmittel bei angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften mindestens behält. Hierzu gehören nicht nur die einwandfreie mikrobiologische Beschaffenheit, sondern auch die Farbe, der Geruch, der Geschmack und die Nährwerte. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist also kein „Verfallsdatum“ oder „Ablaufdatum“, sondern die Garantie des Herstellers für das Vorhandensein der charakteristischen Produkteigenschaften des verschlossenen Produkts bis zum angegebenen Zeitpunkt.
Was tun … wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist?
Lebensmittel mit abgelaufenem MHD nie ungesehen in den Müll werfen, sondern sorgfältig prüfen! Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt lediglich an, wie lange ein Lebensmittel „mindestens“ haltbar ist. Schon weil die Hersteller die Mindesthaltbarkeit nur dann sicher garantieren können, wenn sie einen „Sicherheitszuschlag“ geben, sind viele Lebensmittel auch nach Ablauf des angegebenen Datums noch genießbar. Sorgfältig prüfen heißt konkret:
- Schauen
- Riechen
- Schmecken
Wenn man untypische Veränderungen in Farbe, Konsistenz, Geruch oder Geschmack wahrnimmt, sollte man von einem Verzehr absehen. Wenn alles gut ist, dann kann das Lebensmittel problemlos gegessen werden. So spart man Geld und kann unnötigen Lebensmittelabfall vermeiden.
Wie lange sind abgelaufene Lebensmittel noch haltbar?
Allgemeingültige Fristen, wie lange abgelaufene Lebensmittel noch genießbar sind, gibt es nicht. Denn viele Faktoren beeinflussen die Haltbarkeit, z. B.:
- Sauerstoff
- Luftfeuchtigkeit
- Wärme
- mikrobiologische Veränderungen.
Bakterien, Schimmelpilze oder Hefen gelangen auf die Lebensmittel und vermehren sich dort. Dadurch wird das Lebensmittel sauer, verschimmelt oder fault. Entscheidend ist, ob das Lebensmittel noch verschlossen oder schon geöffnet ist.
Eier sind beispielsweise gute zwei Wochen haltbar. Allerdings sollte man bei Speisen, bei denen die Eier roh bleiben, z. B. in Mousse au Chocolat, unbedingt das MHD einhalten. Milchprodukte wie Joghurt, Butter oder Käse können einige Wochen haltbar sein, Schokolade ebenso. Trockene Lebensmittel wie Kaffee, Tee, Mehl, Reis oder Nudeln einige Monate. Wie lange Wurst haltbar ist, hängt unter anderem von der Zubereitungsart ab. Leberwurst und Aufschnitt sollten innerhalb von wenigen Tagen verzehrt werden. Geräuchertes oder Gepökeltes kann hingegen einige Monate genießbar sein. Diese Richtwerte gelten für verschlossene Verpackungen!
Was tun … wenn das Lebensmittel schon geöffnet ist?
Das ist der Knackpunkt, denn die Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums bezieht sich auf ein ungeöffnetes Lebensmittel. Sobald die Verpackung geöffnet ist, sollte der Inhalt zügig verbrauchet werden, denn durch das Öffnen gelangen Mikroorganismen an das Lebensmittel, wodurch sich die Haltbarkeit verkürzt. Das heißt, die Angabe des MHDs ist mit Öffnen der Verpackung hinfällig.
Wie erkenne ich, wann ein geöffnetes Lebensmittel ungenießbar ist?
Sobald sich Aussehen, Geruch oder Geschmack verändert haben, ist das Lebensmittel definitiv nicht mehr genießbar. Wir haben ein paar Indikatoren für unterschiedliche Lebensmittel zusammengestellt:
Hygiene und richtige Lagerung sind entscheidend für die Haltbarkeit
Wichtig für die Haltbarkeit angebrochener Lebensmittel sind sorgfältige Hygiene und richtige Aufbewahrung zu Hause.
- Kühlketten einhalten.
- Mögliche Lagerungshinweise auf der Verpackung beachten.
- Im Kühlschrank Käse, Wurst, Butter etc. gut verschließen und getrennt voneinander aufbewahren.
- Nicht direkt aus der Saft- oder Milchverpackung trinken, denn sonst gelangen durch den Speichel Bakterien in die Flüssigkeit, die zu einem schnelleren Verderb führen.
- Für Marmelade immer sauberes Besteck nehmen, auch hier gelangen ansonsten Bakterien in die Marmelade, die die Haltbarkeit extrem verkürzen.
- Trockene Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder Mehl in festverschließbaren Behältern (z. B. aus Glas) lagern, um sie vor Schädlingsbefall wie Lebensmittelmotten zu schützen. Außerdem wird in den geschlossenen Gefäßen das Aroma, beispielsweise bei Kaffee oder Tee, besser bewahrt.
Alles anders beim Verbrauchsdatum
Bei in mikrobiologischer Hinsicht besonders leicht verderblichen Lebensmitteln wird statt des Mindesthaltbarkeitsdatums ein Verbrauchsdatum angegeben. Dies ist beispielsweise erforderlich bei rohem, zerkleinertem Fleisch wie Hackfleisch, Geschnetzeltem oder rohen Würsten sowie bei Geflügel. Auch fertig vorgeschnittene Obstsalate und verzehrfertige Pflücksalate aus dem Kühlregal tragen ein Verbrauchsdatum. Bei diesen Lebensmitteln müssen unbedingt die angegebenen Lagerungsbedingungen, sprich die Kühltemperaturen, eingehalten werden. Ausgewiesen wird das Verbrauchsdatum mit den Worten: „zu verbrauchen bis …“. Ist das Verbrauchsdatum abgelaufen, sollte das Lebensmittel nicht mehr verzehrt werden, da es gesundheitsschädlich sein kann.
Artikel-Teaserbild (oben): HollyHarry – stock.adobe.com