Beim „Küchenkabinett on Tour“ am Rande des Ludwig-Erhard-Gipfels spricht Christoph Minhoff mit dem Europaabgeordneten Markus Ferber (CSU) über die EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten, den immer stärker unterteilten EU-Binnenmarkt und den Nutzen von Handelsabkommen.
Zu Beginn des Talks verdeutlicht Ferber, wie wichtig die Europawahl für die Gesellschaft ist und das eine seiner größten Sorgen eine zu geringe Wahlbeteiligung ist, denn das würde extreme Kräfte stärken: „Wenn die linke oder die rechte Seite die Oberhand gewinnt, habe ich Sorge, wohin sich das entwickelt. Entweder in die Planwirtschaft oder die selbstzerstörerische Seite. Je nachdem, wer hier die Oberhand hat.“
Auf aktuelle Themen angesprochen erklärt Ferber, dass die Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten für ihn an Absurdität nicht zu überbieten sei, weil hier nicht mehr die Frage gestellt wurde, ob die Verordnung überhaupt so Sinn machen würde und umsetzbar sei: „Man muss wieder Maß und Mitte finden, aber das ist bei dem Thema nicht mehr möglich gewesen“.
Angesprochen auf die Tendenz zu nationalen Regelungen meint Ferber, dass der ursprüngliche Gedanke des europäischen Binnenmarkts vor über 30 Jahren auch gewesen sei, dass eine europäische Regelung für Entbürokratisierung sorge, weil sie ja die nationalen Regelungen abschaffen sollte. Und da müsse man auch wieder hin, denn, so Ferber: „Mittlerweile machen wir Binnenmarktgesetzgebung, dass wir eine bestehende Regelung so verschärfen oder in die Subsidiarität geben, dass der Binnenmarkt dabei verloren geht.“
Sein Fazit zum Schluss: „Auch wenn wir Klagen an der ein oder anderen Stelle haben. Unterm Strich sind wir Deutschen die ganz großen Profiteure der EU. Und das sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.“
Den kompletten Talk im „Küchenkabinett on Tour“ gibt es hier eingebettet oder auf dem YouTube-Kanal des Magazins Cicero unter: